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Die rote Edelkoralle

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2017-02-12 2017-02-12 12.02.2017

Die rote Edelkoralle ist fast ausschließlich in den Gewässern des Mittelmeers zu finden, wo sie bereits in antiken Zeiten als Schmuck oder sogar als Zahlungsmittel (rotes Geld oder Gold, A. d. Ü.) verwendet wurde. Damit sich die rote Edelkoralle entwickeln kann, muss sie sich an Felsen fest saugen und sich submarinen Strömungen bei sehr abgeschwächter Lichteinstrahlung aussetzen. Sie wächst von oben nach unten und kann selbst unter Bedingungen fast vollständiger Dunkelheit in Höhlen und Gräben prächtig gedeihen. Ihr jährliches Wachstum beläuft sich pro Jahr auf 2 bis 5 cm! In der Vergangenheit traten rote Edelkorallen in gesamten Mittelmeerbecken im Überfluss auf, und ihre Nutzung war vor Kreta, Rhodos, Sizilien, Libyen, Tunesien und Algerien in besonderem Maße verbreitet. Bei der Ernte wurden Taucher eingesetzt, die mit kleinen Äxten ausgestattet waren. Damit schnitten sie behutsam die kleinen Korallenzweige ab, die Wurzeln aber ließen sie unversehrt, wodurch sich die Korallenkolonie wieder aufs Neue entwickeln konnte. Dem maritimen Biosystem fügten die Taucher auf diese Weise nicht den geringsten Schaden zu, und so begünstigte diese Bergungsmethode die Existenz von Korallenriffen in Tiefen, zu denen Menschen nicht vordringen konnten. Dieses Gleichgewicht wurde mit der Einführung eines menschlichen „Teufelwerks“ namens „Italienischer Kegel“ zerstört. Dieser Terminus wird für einen Kegel von ca. sechs Metern Länge und mit einem Durchmesser von ca. 40 cm verwendet, der eine ganze Tonne wiegt! Vom Balkenkreuz, das den Kegel trägt, hängen 5 m lange Ketten, an denen weitmaschige Netze angebracht sind, um die Korallenstöcke einzusammeln, die der „Kegel“ abreißt, wenn er über den Meeresgrund gezogen wird. Der „Kegel“ mäht die Korallen und alles, was sich sonst noch am Meeresgrund befindet, buchstäblich nieder, während sich in den Netzen bestenfalls 20 - 40 % der abgebrochenen Korallen verfangen. Der Rest bleibt, jeder Funktion beraubt, zurück und stirbt ab. Die Zerstörung, die durch diese Konstruktion an der Flora und Fauna des Meeresgrunds verursacht wird, ist von unschätzbarem Ausmaß. Italien ist binnen weniger Jahre all seiner Vorräte an roten Edelkorallen verlustig geworden. Allen voran dank der Initiative von Greenpeace ist der Einsatz des speziellen italienischen Korallennetzes mittlerweile von fast allen Ländern verboten worden.

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